Françoise Hetto-Gaasch au sujet de l'égalité de droit et de fait des femmes et des hommes

Francoise Hanff: Welches sind die größten Probleme, mit denen Frauen weltweit zu kämpfen haben?

Françoise Hetto-Gaasch: Wir müssen uns bemühen, dass Frauen eine größere Rolle auf dem Arbeitsmarkt, in der Wirtschaft und in der Politik spielen. Jegliche Formen von Gewalt müssen bekämpft, Stereotypen beseitigt und eine gerechtere Aufteilung der Arbeiten innerhalb der Familie muss angestrebt werden. Diese Missstände bestehen weltweit und spezifisch auch in Luxemburg. In anderen Teilen der Welt bereiten andere Probleme wie Vergewaltigungen in bewaffneten Konflikten, Genitalverstümmelungen, ein unzureichender Zugang zu Bildung, Justiz und Medizin und Krankheiten wie Aids den Menschen Sorgen.

Francoise Hanff: Inwiefern hat sich die Lage der Frau seit der Pekinger Konferenz im Jahr 1995 verbessert?

Françoise Hetto-Gaasch: Seither ist viel passiert, aber es bleibt noch viel zu tun. Konferenzen wie die in New York sind notwendig, um sicherzustellen, dass Fortschritte gemacht werden. Fortschritte in der Gleichstellung sind jedoch nur möglich, wenn Männer an dem Prozess beteiligt werden.

Francoise Hanff: Welche Maßnahmen sind in Luxemburg geplant, um die Chancengleichheit von Frauen und Männern zu verbessern?

Françoise Hetto-Gaasch: Am 15. Januar wurde der nationale Aktionsplan zur Gleichstellung von Frauen und Männern angenommen. Während das Gleichstellungsministerium die Koordination übernimmt, ist jedes Ministerium zuständig für die Umsetzung in den jeweiligen Bereichen. In den vergangenen Monaten hatte ich zahlreiche Treffen mit den verschiedenen Ministern, um über eine konkrete Zusammenarbeit zu diskutieren. Wir sind uns bewusst, dass auf allen Ebenen Handlungsbedarf besteht. Angefangen mit der Schule, wo ein Mentalitätswechsel vonnöten ist. In unserer Sensibilisierungskampagne zur Gleichstellung werden wir uns in den kommenden Monaten deshalb auf ein junges Publikum konzentrieren. In der Vergangenheit haben die "actions positives" gute Resultate erzielt. Mit Arbeitsminister Nicolas Schmit werde ich diesen Monat eine Unterredung über Lohnungleichheiten im Privatsektor haben. Außerdem gibt die sehr starke Feminisierung bestimmter Berufe Anlass zur Sorge. Frauen sollen dazu ermutigt werden, wissenschaftliche Berufe zu ergreifen, sich verstärkt in der Politik zu engagieren... Schließlich steht die Reform des Gesetzes über häusliche Gewalt an.

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