Stellungnahme des Gleichstellungsministerium zum Ende der Konvention bezüglich des Beratungszentrums "Riicht eraus"

Am 19. Mai 2011 teilte der Verwaltungsrat des Planning familial mit, die Konvention mit dem Gleichstellungsministerium bezüglich des Riicht eraus – Centre de consultation et d’aide pour auteurs de violence Ende des Jahres aufzukündigen. Als Begründung führte die Präsidentin des Planning familial, Danielle Igniti, die bevorstehende Reform des Gesetzes über die häusliche Gewalt an, die unter anderem eine obligatorische Kontaktaufnahme des Täters durch Riicht eraus vorsieht und somit einen Mehraufwand an Arbeit für die Mitarbeiter bedeute. Das Ministerium hätte jedoch nicht genügend Posten für Riicht eraus bewilligt. Es könne daher nicht sein, dass Planning familial eigene Personalressourcen für Riicht eraus zur Verfügung stelle, da sonst andererseits seine Hauptmissionen nicht mehr gewährleistet werden können.

Dazu teilt das Gleichstellungsministerium mit:

  • Die Auflösung der Konvention wurde dem Ministerium bereits im Dezember 2010 mitgeteilt. Ohne sich im Detail verlieren zu wollen, möchte das Ministerium jedoch klarstellen, dass damals seitens des Planning familial ganz andere Beweggründe für die Auflösung der Konvention angeführt wurden, insbesondere in Bezug auf die Vereinbarkeit des Riicht eraus als Beratungszentrum für Täter mit der generellen ideologischischen Ausrichtung des Trägers.
  • Die Zeit danach wurde erfolgreich genutzt um möglichst rasch einen neuen Träger zu finden. Das Ministerium überlässt es jedoch dem neuen Träger die Übernahme des Riicht eraus bekannt zu geben. Demnach ist die Kontinuität der Täterberatung weiterhin gewährleistet. Das Ministerium nimmt die Sorgen des Riicht eraus im Rahmen der Gesetzreform sehr ernst. Nicht später als Ende Mai werden neue, gröβere Räumlichkeiten besichtigt und begutachtet im Hinblick auf einen baldigen Umzug des Beratungszentrums.
  • Im Haushalt 2011 wurde Riicht eraus einen zusätzlichen Psychologen gestattet. In den Haushaltsplanungen für 2012 sind weitere Posten vorgesehen und angefragt.
  • Die progressive Aufstockung des Personals liegt vor allem darin begründet, dass die Reform des Gesetzes über die häusliche Gewalt und somit die obligatorische Beratung des Täters durch Riicht eraus die institutionellen Hürden noch gar nicht genommen hat, und somit auch noch gar nicht in Kraft getreten ist. Dies wird auch voraussichtlich bis Ende des Jahres noch nicht vollzogen sein.
  • Die Verantwortlichen des Riicht eraus haben mitgeteilt dass gegenwärtig keine Warteliste bestehe. Darüber hinaus wurde im Hinblick auf die bevorstehende Gesetzreform bereits ein neues Konzept entwickelt, wie das Zentrum zukünftig am besten organisiert und aufgestellt ist um die effiziente Täterarbeit weiterzuführen.
  • Das Gleichstellungsministerium sowie die gesamte Regierung untermauern nochmals die uneingeschränkte Unterstützung für Riicht eraus, dessen Arbeit dazu beiträgt das Phänomen der Gewalt besser zu verstehen. Die Bertreuung der Täter von häuslicher Gewalt kommt nicht zuletzt auch dem Schutz der Opfer zu gute.

Communiqué par le ministère de l'Égalité des chances

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